Die österreichische Abfallwirtschaft
Wie hoch ist und woraus besteht das jährliche Abfallaufkommen in Österreich? Infos dazu bietet der Statusbericht der österreichischen Abfallwirtschaft 2021:
Das Abfallaufkommen Österreichs lag im Jahr 2019 bei rund 71,26 Mio. t. Dieses beinhaltet ein Aufkommen an Primärabfällen von 68,44 Mio. t sowie 2,82 Mio. t an Sekundärabfällen, die aus der Behandlung von Primärabfällen resultieren (z. B. Aschen aus der Abfallverbrennung).
Das Aufkommen der Primärabfälle ist von 57,10 Mio. t im Jahr 2015 auf 68,44 Mio. t im Jahr 2019 und damit um 20% gestiegen. Der Zuwachs ist vor allem auf die steigenden Mengen an Aushubmaterialien und Abfälle aus dem Bauwesen zurückzuführen. Beim Aufkommen ausgewählter Abfallströme können folgende Entwicklungen festgestellt werden:
Siedlungsabfälle aus Haushalten und ähnlichen Einrichtungen (gemischter Siedlungsabfall, Sperrmüll, Problemstoffe, Elektro- und Elektronikaltgeräte, Altstoffe und biogene Abfälle)
Insgesamt ist bei den Siedlungsabfällen aus Haushalten und ähnlichen Einrichtungen (rund 4,50 Mio. t 2019) gegenüber dem BAWP 2017 (Referenzjahr 2015) ein moderates Wachstum von rund 8% zu verzeichnen. Bei den einzelnen Abfallfraktionen zeigen sich aber unterschiedliche Tendenzen. Das Aufkommen der gemischten Siedlungsabfälle ist leicht und das Abfallaufkommen an Elektro- und Elektronikaltgeräten sowie an Textilien ist stark gestiegen, Altpapier-Verpackungen/Drucksorten zeigen sich leicht rückläufig.
Diese Informationen stammen aus dem Statusbericht 2021 der österreichischen Abfallwirtschaft des Bundesministerium Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie unter Mitarbeit des Umweltbundesamtes.
Quelle: bmk
Im Vergleich zu 2015 sind vor allem die Aushubmaterialien von rund 32,77 Mio. t auf rund 42,02 Mio. t im Jahr 2019, d. h. um 28%, gestiegen. Das Aufkommen der Abfälle aus dem Bauwesen ist seit 2015 um 15 % gestiegen. Bei den Siedlungsabfällen aus Haushalten und ähnlichen Einrichtungen gab es ein Wachstum um 8%.
Übersicht über die Abfallbehandlung
Die Behandlung sämtlicher Abfälle teilte sich 2019 wie folgt auf:
• 41% wurden stofflich verwertet (rezykliert und verfüllt);
• 7% wurden in Anlagen, die der Abfallverbrennungsverordnung unterliegen, thermisch behandelt;
• 46% wurden deponiert;
• 6% der Abfälle wurden in sonstiger Art behandelt.
Im Vergleich zu 2018 ist der Anteil an deponierten Abfällen um etwa drei Prozent gestiegen und der Anteil an stofflicher Verwertung um vier Prozentpunkte gesunken. Dies lässt sich auf die große Zunahme an Aushubmaterialien zurückführen, die etwa beim Bau des Brenner Basistunnels angefallen sind.
Quelle: Verwertung und Beseitigung von Abfällen im Jahr 2019 (Basis: 71,26 Mio. t), bmk
Obige Abbildung veranschaulicht die unterschiedlichen Behandlungsanteile ohne Betrachtung des massereichsten Abfallstroms der Aushubmaterialien und dokumentiert das Ausmaß der weiteren Nutzung der Abfälle.