Weitere Informationen zur Kreislaufwirtschaft

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Hier gibt es weitere Informationen zum Thema Kreislaufwirtschaft von der österreichischen Plattform Circular Futures und von anderen Organisationen:

Die Plattform „Circular Futures – Plattform Kreislaufwirtschaft Österreich“  ist ein Kooperationsprojekt des Umweltdachverbandes mit dem European Environment Bureau sowie den Organisationen RepaNet und VABÖ in Österreich. Ziel ist der Aufbau einer lösungsorientierten Multi-Stakeholder-Plattform als Denkfabrik, Inkubator und Katalysator von Projekten und Initiativen, die den Wandel hin zu einer Kreislaufwirtschaft in Österreich beschleunigen.

Kreislaufwirtschaft
Auch Circular Futures bezeichnet den exorbitanten Anstieg des weltweiten Verbrauchs von natürlichen Ressourcen und die damit einhergehende Steigerung der Abfallmengen als eine der größten Herausforderungen dieses Jahrhunderts. Wie kann man den Ressourcenverbrauch reduzieren bzw. anfallenden Müll sinnvoller verwerten? Dieses Thema ist inzwischen auch in der Öffentlichkeit und in den politischen Debatten angekommen und hat zu unterschiedlichsten Lösungsvorschlägen geführt. Eine mögliche Lösung ist das Konzept der Kreislaufwirtschaft, das man mittlerweile in vielen regionalen, nationalen und internationalen Strategien findet. Die UNO beschäftigt sich in ihren Nachhaltigkeitszielen mit dem Übergang von der linearen Wirtschaft zur Kreislaufwirtschaft, ebenso die Europäische Kommission in ihrem Kreislaufwirtschaftspaket.

Wie funktioniert die Kreislaufwirtschaft?
Das Konzept der Kreislaufwirtschaft zielt darauf ab, Rohstoffe innerhalb eines geschlossenen Kreislaufs wiederzuverwerten und zu recyceln, damit am Ende nahezu keine Abfälle entstehen. Es steht damit im Gegensatz zum aktuellen linearen Wirtschaftssystem, das nach dem Durchflussprinzip organisiert ist („take, make, consume and dispose“, also „Nimm, produziere, konsumiere und wirf weg“). Die Kreislaufwirtschaft beginnt bei einem intelligenten Design von Produkten und Werkstoffen und umfasst den ganzen Lebenszyklus von Gütern, aber auch von Dienstleistungen. Am Ende seines Lebenszyklusses soll ein Produkt möglichst vollständig verwertet werden. Auch die in ihm enthaltenen Rohstoffe sollen zurückgewonnen werden können. In diese Betrachtung fallen die Themen Materialreduzierung, Wasserreduzierung und Energiereduzierung während des Produktionsprozesses. Die VerbraucherInnen sind nicht mehr KäuferInnen, sondern NutzerInnen. Sie mieten Objekte, teilen sie oder verkaufen sie weiter.

Vorteile für die Umwelt, die Gesellschaft und die Wirtschaft
Neben der Entlastung der Umwelt erwartet man sich von der Kreislaufwirtschaft auch wirtschaftliche Vorteile: wenn es gelingt, wertvolle Rohstoffe im Kreislauf zu halten, dann werden die Unternehmen weniger abhängig von den sich verteuernden Rohstoffimporten. Die Wettbewerbsfähigkeit wird durch die Senkung der Produktionskosten gesteigert, während neue Produkte, Dienstleistungen, Arbeitsplätze und Geschäftsmodelle entstehen.

Was ist zu tun?
Um eine lineare Wirtschaft in eine Kreislaufwirtschaft zu verwandeln, muss die gesamte Wirtschaft komplett umgestaltet und modernisiert werden. Dies muss von der gesamten Gesellschaft mitgetragen werden, was Innovation auf allen Ebenen erfordert und ein völlig neues Ausmaß an Kooperation und Koordination entlang der gesamten Wertschöpungskette. Das beginnt mit der Rohstoffgewinnung und reicht vom Produktdesign und der Wiederverwendung von Produkten bis zum Recycling und KonsumentInnenverhalten. Diese Umgestaltung kann nur Erfolg haben, wenn alle beteiligten AkteurInnen, insbesondere die KonsumentInnen, eingebunden, informiert und aufgeklärt werden. Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschat müssen eng zusammenarbeiten. Auf allen Ebenen, von der lokalen und regionalen bis hinauf in die EU muss es stärker koordinierte Ansätze geben. Dabei müssen die sozialen und die ökologischen Aspekte von Anfang an aktiv mitgedacht werden.

FACT SHEETS – KOMPAKTE INFOS ZUR KREISLAUFWIRTSCHAFT
Circular Futures bietet auf seiner Plattform auch eine englische Factsheet-Seite mit den wichtigsten Informationen zur Kreislaufwirtschaft, die bald  auf Deutsch erscheinen sollen. Dort findet man u.a. Factsheets zu den Themen Nutrient Recovery and Reuse in Farming, Waste Prevention, Durability of Products, Economic Instruments for a Circular Economy, Product Design, Measuring and Monitoring Ressource Efficiency oder Hazardous Substances.

Links zu weiteren Definitionen und Themen der Kreislaufwirtschaft

  • Kreislaufwirtschaft-Definition auf Wikipedia.
  • Kreislaufwirtschaft-Definition des deutschen Bundeszentrums für politische Bildung.
  • Kreislaufwirtschaft-Definition im Umweltlexikon auf der Seite der deutschen Umweltdatenbank.
  • Was bedeutet Kreislaufwirtschaft?“ – Beschreibung auf der Seite des deutschen Verbandes kommunaler Unternehmen.
  • Denken in Kreisläufen – Die Circular Economy.
  • Infovideo: Circularity Gap Report – Österreich derzeit bei knapp 10% Kreislaufwirtschaft, Österreichs Wirtschaft ist zu 9,7 % zirkular. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie (2019) von „Circle Economy“ im Auftrag der Altstoff Recycling Austria (ARA), bei der zum ersten Mal weltweit für eine nationale Volkswirtschaft der so genannte „Circularity Gap“ berechnet wurde – die „Lücke“ in der Kreislaufwirtschaft,  2:11min, Deutsch, AT.

 

 

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